Bau der Insektenhotels
Am 15. 04. 2022 trafen sich am Naturschutz interessierte und handwerklich begeisterte Menschen in unserer Werkstatt um gemeinsam Nistmöglichkeiten für Wildbienen zu bauen. Dieser Workshop folgte auf eine Informationsveranstaltung zum Leben der Wildbiene, die das neu eingerichtete Klimabüro Gütersloh am Tag zuvor anbot.

Für den Bau der Hotels verwendeten wir Eichenholzbalken eines alten Fachwerkhauses. Zu Beginn des Workshops musste zunächst die Frage geklärt werden, wie die Oberfläche der Balken bearbeitet werden soll: Mochte man es rauer und rustikaler, so reichte eine einfache Drahtbürste. Für eine glatte Oberfläche, bei der die Texturierung des Holzes hervortrat, wurde hingegen der Dickenhobel verwendet. Anschließend kam die Kappsäge zum Einsatz um die einzelnen Balken in Blöcke zu zersägen, die jeweils ein späteres Insektenhotel darstellten. Jeder Balken ergab dabei zwei bis drei Hotels. Mit der Bandsäge konnte nun zusätzlich ein Ende der Blöcke in Form eines Schrägdachs gebracht werden.







Die Nistmöglichkeiten der Wildbiene bestehen aus 8 – 15 cm tiefen Röhren, die einen Durchmesser von 3 – 8 mm aufweisen sollten. Hierfür wurden mit der Standbohrmaschine und einem 6er und 8er Bohrer zahlreiche Löcher in die gewählte Vorderseite der Blöcke gebohrt. Dabei galt es zu beachten, dass weder komplett durch das Holz gebohrt, noch, dass Verbindungen zwischen den Gängen geschaffen werden. Bei ungefähr zehn Wildbienenhotels mit durchschnittlich 80 Gängen, ergab sich hier für die Standbohrmaschine einiges an Arbeitsaufwand. Dies ließ sie dementsprechend etwas heißlaufen…


Da war es gut, dass unser Aufenthaltsraum neben der Werkstatt nun eingerichtet ist. Während der zwischenzeitlichen Pausen konnten sich sowohl wir als auch die Maschinen etwas erholen und obendrein wurden weitere spannende Fakten zum Leben der Wildbiene ausgetauscht.

Nachdem die Gänge in die Blöcke gebohrt waren, wurden die einzelnen Öffnungen mittels Schleifpapier und Kegelsenker nachbearbeitet um überstehende Splitter zu entfernen. Hierdurch beugt man vor, dass die Flügel der Biene beim Hineinkriechen in die Röhre verletzt werden.


Für die Bienen weniger relevant, für den jeweiligen Konstrukteur jedoch umso mehr, war der nächste Arbeitsschritt: Das Einbrennen von Schriftzügen, Bienenmotiven und weiteren Formen in die Blöcke mittels unseres Lasercutters oder dem Lötkolben.


Zu guter Letzt wurde Dachpappe zum Schutz vor Feuchtigkeit auf die Ober- und Rückseite der Blöcke genagelt und ein Draht zur Aufhängung befestigt.
Die fertigen Bienenhotels ließen sich allesamt sehen und bildeten somit das schöne Resultat eines rundum gelungenen Workshops.

