Unser erster Reparatur-Workshop, 26.06.2024

Letzten Mittwoch fand als Teil unserer EUReCa-Reihe der erste Reparatur-Workshop statt. Das Interesse war groß, denn Josef hat uns unter anderem die Einsatzmöglichkeiten von Gerätetester und Oszilloskop vorgestellt. Als erstes Gerät haben wir einen defekten Wasserkocher untersucht. Zunächst war kein offensichtlicher Defekt feststellbar, der Wasserkocher ließ sich einschalten und auch die gemessenen Isolations- und Schutzleiterwiderstände schienen in Ordnung. Doch beim Kochen von Wasser trat dann ein gravierender Fehler des Geräts zu Tage: Es schaltete nicht ab. Wir vermuteten eine verkalkte oder anderweitig verengte Dampfleitung. Diese führt normalerweise den heißen Wasserdampf zu einem Bimetall-Schalter und bewirkt so das Ausschalten des Geräts. Doch die Dampfleitung war frei. Eventuell ist ein mechanisches Problem am Schalter die Ursache für den Fehler, wir werden uns das Gerät noch einmal ansehen.

Als nächstes wurden mit dem Gerätetester verschiedenste Kabel auf ihre Schutzleiterwiderstände hin überprüft. Das Gerät zeigte dann einen nicht bestandenen Test an, wenn der Schutzleiterwiderstand eines Kabels zu hoch für seine jeweilige Länge bzw. seinen Leiterquerschnitt war. In einem solchen Fall konnte das Bearbeiten der Kontakte des Kabelsteckers mit einer Messingbürste bereits helfen, den Widerstand herabzusetzen.

Das Highlight des Workshops war abschließend die Präsentation des Oszilloskops. Nachdem Josef zunächst grundlegende Einstellungsmöglichkeiten des Geräts sowie seine Kalibrierung erläutert hatte, ging es um die Interpretation der digitalen Messanzeige für ein  1kHz-Rechtecksignal. Ausgerüstet mit diesem Wissen schauten wir uns im Anschluss einen defekten BlueRay-Player an, dessen Laufwerk nicht mehr richtig funktionierte. Einmal eingelegte Disks konnten nicht mehr ausgeworfen werden. Durch eine Messung mit dem Oszilloskop konnten wir feststellen, dass beim Betätigen der eject-Taste sehr wohl ein Signal an den Motor des Laufwerks gesendet wurde, dieser jedoch trotzdem nicht reagierte. Somit vermuteten wir hier einen Defekt. Nachdem der Motor ausgebaut worden war, konnten wir ihn mithilfe unseres Labor-Netzteils ansteuern, jedoch war hierfür ein gewisser Spannungsbetrag notwendig. Dies deutete auf einen Verschleiß innerhalb des Motors hin, der dazu führte, dass der im Gerät vorliegende Gleichspannungsbetrag nicht ausreichte, um den Motor anzutreiben.

Der Reparatur-Workshop kam sehr gut an und für jedes Erfahrungsniveau in der Elektronik war etwas dabei. Zukünftig wird es sicherlich noch weitere Workshops dieser Art geben, auf die wir jetzt schon gespannt sind.

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